Das Einspieler-Stammhaus in Suetschach
Anlässlich einer Feierlichkeit zum 100. Todestag Andrej Einspielers, organisiert vom Christlichen Kulturverband (Krščanska kulturna zveza), wurde am 12. Juni 1988 beim „Preglej“ (Vulgoname) in Suetschach die Gedenktafel mit der Inschrift „Dom Einspielerjev – Einspieler Stammhaus“ enthüllt.
Das Heimathaus der Familie Einspieler, aus welcher alle Einspieler-Priester stammen, ist beim Preglej.
Im diesem Haus wurden der Vater Prof. Andrej Einspielers und der Vater des Domprobstes Lambert Einspieler geboren, ebenso der Großvater des Probstes Gregor Einspieler. Die Priester Pater Oton (Otto) Einspieler, der Pfarrer Andrej (Andreas) Einspieler und der Pfarrer Janez (Johann) Einspieler wurden ebenfalls beim Preglej geboren.
Msgr. Prof. Andrej Einspieler
Er war neben Bischof Anton Martin Slomšek und Prof. Anton Janežič Mitbegründer des Hermagoras-Vereins (Mohorjeva družba) in Klagenfurt, sein erster Vorsitzender und der wichtigste Akteur dieser für die Kärntner Slowenen so bedeutsamen religiös-kulturellen Organisation. Über dreißig Jahre lang hatte er auch die Funktion des Kassiers inne. In seinen zahlreichen, in slowenischer und deutscher Sprache geschriebenen Publikationen trat er für die Rechte der Kärntner Slowenen und für ein friedliches Zusammenleben beider in Kärnten beheimateten Völker ein.
Er war Herausgeber der folgenden Zeitungen: Šolski prijatelj, Slovenski prijatelj, Duhovni prijatelj, Stimmen aus Innerösterreich, Slovenec, Draupost, Kärntner Blatt, Kärntner Volksstimme und Mir.
Durch drei Wahlperioden hinweg vertrat er die Interessen der Kärntner Slowenen im Kärntner Landtag. Im Jahre 1876 wurde er auch in den Klagenfurter Stadtrat gewählt. Er war Organisator der Kärntner Slowenen auf politischer, kultureller, schulischer und kirchlicher Ebene. Für seine Arbeit zugunsten seiner Volksgruppe wurde er mit dem Titel „Vater der Kärntner Slowenen“ ausgezeichnet.
Andrej Einspieler wurde im Jahre 1813 beim Mežnar in Suetschach geboren und starb im Jahre 1888 in Klagenfurt.
Domprobst Lambert Einspieler
Er war ein Cousin Andrej Einspielers. Durch lange Jahre war er Schriftführer (1869-1886), Obmannstellvertreter (1888) und Obmann der Mohorjeva družba (1899-1906), Wirtschaftsorganisator der Kärntner Slowenen und der erste Kärntner Slowene, der in den K. K. Reichsrat (1897-1901) gewählt wurde. Er wurde im Jahre 1840 in der Suetschacher Pfarre beim „Krivec“ in Feistritz i. R. geboren und starb im Jahre 1906 in Klagenfurt.
Probst Gregor Einspieler
Nach dem Tode seines Onkels Andrej Einspieler übernahm er die Herausgabe der Zeitung Mir. Von 1888-1902 war er Abgeordneter im Kärntner Landtag.
Er war der Begründer und Obmann des Katholischen politischen und wirtschaftlichen Vereins für Slowenen in Kärnten (Katoliško politično in gospodarsko društvo za Slovence na Koroškem), der ersten politischen Organisation der Kärntner Slowenen.
Von 1906 bis 1919 war er Probst in Tainach. Nach der Volksabstimmung zwangen ihn deutsch-nationale Kreise zum Verlassen der Heimat. Er wurde im Jahre 1853 in der Suetschacher Pfarre beim Hajnžovc in Ladinach geboren und starb 1927 in Šentjur, Slowenien (Šentjur v Slovenskih goricah).
Pater Oton Einspieler
Als Franziskaner und Theologieprofessor bildete er den Priesternachwuchs in der Görzer Gegend heran.
Er war ein allseits beliebter Volksprediger und Missionar. Er wurde 1859 beim Preglej in Suetschach geboren und starb 1901 in Kostanjevica bei Görz.
Pfarrer Andrej Einspieler
Seine Biographie wurde im Jahre 1939 von Dr. Janko Mikula veröffentlicht. Andrej Einspieler war mehr als 30 Jahre lang Pfarrer in Windisch Bleiberg. Er war ein vorbildlicher Seelsorger. Die Tochter seines Bruders, Marija Einspieler, verheiratete Inzko, hatte es ihm zu verdanken, dass sie Lehrerin werden konnte. Nach dem Tod ihres Vaters übernahm sie das Bauernhaus vlg. Preglej in Suetschach.
Pfarrer Andrej Einspieler wurde 1849 beim Preglej in Suetschach geboren und starb 1913 in Windisch Bleiberg.
Pfarrer Janez Einspieler
Er wirkte, zeitgleich mit Lambert Ferčnik, der ebenfalls aus Suetschach stammte, im Kanaltal.
Er wurde 1820 beim Preglej in Suetschach geboren und starb 1879 in Uggowitz im Kanaltal.